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Das TheaterGrueneSosse

Wir sind ein Theater für junge Zuschauer*innen und alle anderen. Unsere Stücke sollen herausfordern und neue Perspektiven öffnen. Wir arbeiten mit den Mitteln der Performance, des Erzähltheaters, und vielen anderen Kunstformen, um unsere eigensinnigen Produktionen zu verwirklichen.

Dazu gehört, dass im TheaterGrueneSosse junge Menschen auch selbst Kunst machen. In Projekten mit Schulen und Horten, aber vor allem in unseren Ensembles arbeiten Kinder und Jugendliche mit professioneller Begleitung an ihren eigenen Ideen.

Wir finden, dass Kultur kein Privileg sein sollte, und suchen nach Möglichkeiten, mit Menschen aus ganz verschiedenen sozialen Milieus und mit ganz verschiedenen individuellen Perspektiven zusammenzuarbeiten.

Auszeichnungen

2021

  • Sigi Herold – Best Actor beim 27TH INTERNATIONAL FESTIVAL OF CHILDREN’S THEATRES SUBOTICA, SERBIA 2021 für DREIMAL KÖNIG

2020

  • Kinder- und Jugendtheaterpreis der Stadt Frankfurt (Karfunkel) für STRUWWELPETER

2018

  • Kinder- & Jugendtheaterpreis der Stadt Frankfurt (Karfunkel) für ZERTRENNT und ALS WIR VERSCHWANDEN
  • Ottweiler Theaterpreis 2018

2013

  • Kinder- und Jugendtheaterpreis der Inthega

2011

  • KARFUNKEL: Kinder- & Jugendtheaterpreis der Stadt Frankfurt (Karfunkel) für TESTOSTERON
  • Auszeichnung beim Theatertreffen der Jugend für TESOSTERON

Preisverleihung im Kaisersaal (oben, 2018) und das Junge Ensemble in Berlin mit TESTOSTERON (unten, 2011)

In Frankfurt a.M. und auf Tour

Das Freie Theaterhaus Frankfurt, Spielstätte des TheaterGrueneSosse

Das TheaterGrueneSosse ist kein*e Veranstalter*in, sondern immer zu Gast: Im Freien Theaterhaus Frankfurt, wo es circa hundert Vorstellungen im Jahr zeigt, aber auch an Stadttheatern, kleinen Bühnen, auf Schulhöfen, und in Klassenzimmern in ganz Deutschland und international. 

Seine Geschäftsräume befinden sich im Löwenhof im Frankfurter Stadtteil Bornheim. Hier gibt es auch eine kleine Bühne, die vom TheaterGrueneSosse als Probebühne genutzt wird, und die als Außenstelle des Freien Theaterhaus Frankfurt auch für Aufführungen genutzt wird. Auch ansonsten stellen wir unsere Räumlichkeiten, wann immer es die Planung erlaubt, Akteuren der Kulturlandschaft zur Verfügung - für Netzwerktreffen, Probenphasen, Abendveranstaltungen und Weiterbildungen. So ist der Löwenhof auch ein Ort des Austauschs für die regionale und überregionale Szene.

Geschichte und Entstehung

Das TheaterGrueneSosse gibt es seit 1981. Die Gründung fand in einer Kneipe statt: An einem Sonntagabend in der Gaststätte „Nr.16“ in der Rohrbachstrasse in Frankfurt am Main. Nach einigen Getränken und noch mehr Vorschlägen einigten sich Peter Bauer, Micha Kratzsch, Susanne Cahn, Uta Steinbach und Siegfried Herold auf den Namen der Frankfurter Spezialität: „Grüne Soße“, in Anlehnung an das Berliner Theater "Rote Grütze".

Als Seiteneinsteiger von den „Profis“ aus den Stadttheatern beargwöhnt, behaupten sie selbstbewußt, respektlos und rotzfrech ihr künstlerisches Credo: Theater für Jugendliche muß deren aktuelle Themen aufgreifen, muß die Grenze von der Bühne zum Zuschauer*in auflösen und in einer lustvollen Spielweise die Sinne und Gefühle des Publikums erreichen. Die Themen ihrer Stücke sind bestimmt durch die Wirklichkeit, mit der viele Jugendliche leben und die auch heute noch aktuell sind: Drogenmißbrauch, Gewalt in der Schule, Rechtsradikalismus oder Spielsucht.

Aber wie bei so vielen freien Theatergruppen bringt die Professionalisierung ein Problem: Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern und Gastspielen reichen nicht aus, um das Ensemble am Leben zu halten. Das Ensemble braucht neben der künstlerischen auch eine soziale Zukunft. Viele Gruppen, überleben diese Krise nicht. Zwei haben den Mut weiterzumachen: Willy Combecher und Sigi Herold, und zu ihnen gesellt sich Detlef Köhler. Sie bleiben weiterhin kulturpolitisch aktiv, kämpfen für bessere Bedingungen für die Freien Theater.

Mit „Robinson & Crusoe“ geben sie ihre Premiere im neu eröffneten Theaterhaus - zu dessen Mitgründern sie gehören. Durch die Vermittlung des Weltverbandes der Kindertheater (ASSITEJ) fahren die drei Familienväter 1995 mit dem ersten UN-Konvoi nach Sarajewo in das kriegszerstörte Bosnien. Sie bringen den jungen Menschen dort, was sie neben Sicherheit, Medikamenten usw. auch dringend brauchen: eine Theatervorstellung, die ihnen Hoffnung gibt und auch die Gewißheit, zum kulturellen Europa dazu zugehören. Mit der Bearbeitung des Romans „Herr der Fliegen“ gelingt unter der Regie des Holländers Bas Zuyderland einem grandiosen Meisterwerk, das die „holländische Spielweise“ ins Theaterhaus einführt. Für„Fliegenspiel“ werden sie mit dem Münchener „Wolfgang-Anraths-Gedächtnispreis“ als bestes Jugendtheater ausgezeichnet. Inéz Derksen aus Amsterdam führt diese Spielweise in „Heinrich der Fünfte“ fort, mit dem sie dann in englischer Sprache den internationalen Durchbruch schaffen und in Kanada und in Wales spielen. Einen weiteren Schritt wagen sie mit dem belgischen Regisseur Marcel Cremer. Sie entwickeln ein eigenes Stück mit autobiographischen Bezügen über Väter und Jungen und in einer poetischen, musikalischen und choreographierten Bühnenästhetik: „Strandläufer“.

In den 2000ern folgen zahlreiche weitere Gastspiele in verschiedenen Ländern. Ab 2001 beginnt die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den "Jungen Ensembles" - die mit eigenen Premieren im Theaterhaus auftreten - eine Arbeit, die bis heute erfolgreich fortgesetzt wurde, und vielfach Preise erhielt. Auch wurde der Ort gewechselt: Vom legendären Frankfurter „Klappmaul-Theater" übernimmt man die Geschäftsräume und die Probebühne im Löwenhof, die seither einem wachsenden Team als Basis dient.

Viele spannende Premieren später stellen Herold, Combecher, und Köhler bei einer Klausur zu Zukunftsfragen fest, dass sie fast unbemerkt älter geworden sind. Sie initiieren daher einen Generationswechsel im Team. Im sogenannten "Forum" versammeln sie ab 2017 Kollaborateure aus Kunst und Theaterpädagogik, um die Entscheidungsstrukturen des Theaters zu öffnen, und gemeinsam eine Vision für einen Leitungswechsel zu entwickeln. Dieser demokratische Generationswechsel ist 2023 weit vorangeschritten und wird mit dem Renteneintritt von Detlef Köhler abgeschlossen sein. 

Mensch ich lieb dich doch - das erste Stück des TheaterGrueneSosse

In Strandläufer (1999) begann eine lange Zusammenarbeit mit Regisseur Marcel Cremer

Heinrich IV ist seit 1996 im Programm.